Susanne Cichos reagiert auf Hilferuf der Spvgg. Westfalia Buer 1919
Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP traf sich mit den Fußballern: „Wichtige integrative Arbeit muss unterstützt werden“
Einen Hilferuf sandte Werner Altenwerth, Vorsitzender der Spvgg. Westfalia Buer 1919, an „alle Politiker und Entscheidungsträger in Gelsenkirchen“. Susanne Cichos, Oberbürgermeisterkandidatin der FDP, ließ sich nicht lange bitten. Einen Tag nach Erhalt des Briefes traf sie sich mit den Verantwortlichen des Vereins an der Hugostraße und machte sich ein Bild vor Ort.
Seit 2010 versuche der Verein einen Kunstrasenplatz zu bekommen. Man habe ihn bei Gelsensport immer wieder vertröstet. Der Spielbetrieb sei extrem eingeschränkt, da der Rasenplatz von November bis März nicht bespielt werden dürfe und der alte, marode Ascheplatz nach Regenfällen eher zur Erlangung des Seepferdchens genutzt werden könne als zum Fußball spielen.
„Seit Dezember 2019 haben wir aufgrund der Winterpause und der Corona-Einschränkungen keine Einnahmen mehr zu verzeichnen. Sämtliche Anträge auf Unterstützung wurden abgelehnt“, so Altenwerth.
„Für die Fußballstadt Gelsenkirchen ist das nicht zu akzeptieren“, sagt Susanne Cichos. Im Stadion Lohmühle trainieren laut Werner Altenwerth 15 Mannschaften, darunter auch neun Jugendmannschaften. „Wir betreuen Kinder aus neun Nationen“, so Werner Altenwerth. Für Susanne Cichos ist Sport ein wichtiger Integrationsmotor. „Beim Sport lernen sich Menschen unterschiedlichster Kulturkreise kennen und schätzen“, sagt Susanne Cichos. „Hier werden Gemeinsamkeiten entdeckt, Vorurteile ab- und Toleranz aufgebaut“. Das sei wichtig für den sozialen Frieden in Gelsenkirchen.
Als absolute Farce empfand Susanne Cichos, dass dem Verein zum 100. Geburtstag im vergangenen Jahr eine Fahne von der Stadt geschenkt wurde, die sie aber nicht hissen können. „Unser Fahnenmast ist so marode, wir laufen Gefahr, dass er umstürzt“, berichtet Werner Altenwerth. Seit einem Jahr versuche man Gelsensport zur Reparatur zu animieren. „Passiert ist aber nichts“, so Altenwerth. „Das geht gar nicht“, sagt Susanne Cichos. Die Stadt als Eigentümer des Platzes habe eine Verkehrssicherungspflicht.
Die FDP werde die Spvgg. Westfalia Buer 1919 versuchen zu unterstützen. „Es ist wunderbar, dass in Hassel die Sportanlage Lüttinghof zu einem Sporterlebnispark umgebaut werden soll“, sagt Cichos. „Aber wenn ich mir überlege, dass dort bis zu 6,8 Millionen Euro in die Modernisierung gesteckt werden sollen, müsse doch an anderen Stellen in der Stadt auch noch ein Bruchteil dieser Summer investiert werden können.“
Auch wenn es sich um Fördergelder handele - Es gebe sicher auch Wege, Gelder für andere Anlagen wie das Stadion Lohmühle zu bekommen. „Einen Verein zehn Jahre zu vertrösten, das ist kein Fair-Play“, so Cichos.