Stadtnatur-Ranger sollen Wertschätzung für die Parks steigern
Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, startet eine Kampagne gegen die Vermüllung der grünen Oasen in der Stadt.
Bei Rangern denkt jeder zunächst an unberührte Natur, Landschaft pur, wilde Tiere und riesige Nationalparks. Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, könnte sich den Einsatz von Rangern auch in den Stadtteilparks in Gelsenkirchen vorstellen. „Sie sollen zum einen ökologisch bedeutsame Flächen in der Innenstadt und am Stadtrand schützen und beobachten“, sagt sie. Parallel sollten diese Ranger mit den Besuchern ins Gespräch kommen, sie für die Besonderheiten der Natur und die ökologische Vielfalt sensibilisieren.
Im Focus stehen für Susanne Cichos der neu eröffnete Stadtteilpark in Hassel, das Gelände des ehemaligen Biomasseparks am Fuße der Rungenberghalde und des Schachtes Hugo 2 sowie weitere Grünflächen, die nicht täglich von RVR-Förstern oder Gelsendienst-Mitarbeitern kontrolliert werden können.
Denn Grün hat Gelsenkirchen en Masse. Schließlich gewann die Stadt im Jahr 2009 die Silbermedaille beim Bundeswettbewerb „Entente Florale“ - eine Auszeichnung, die nicht oft von einer Industriegroßstadt errungen wird.
„Diese Natur müssen wir stärker schützen, müssen die Verwahrlosung der städtischen Parks und Grünflächen eindämmen“, fordert Susanne Cichos. Denn bereits ein paar Tage nach der Eröffnung im Juni des wunderbaren, 30 Hektar großen Stadtteilparks in Hassel, stellte Christoph Klug, bildungspolitischer Sprecher der FDP Gelsenkirchen, bei einem Spaziergang fest: „Es ist bereits heftig vermüllt.“
„Stadtnatur-Ranger könnten das Wissen und die Wertschätzung der Besucher für die Biodiversität und das Stadtgrün steigern und so mehr Freude an der städtischen Natur vermitteln“, ist Susanne Cichos überzeugt. Eine größere Identifikation der Bürger und Bürgerinnen mit dem Park führe zu einer höheren Wertschätzung für das Gebiet, zu der Bereitschaft, einzelne Umweltsünder gezielt anzusprechen.
Susanne Cichos kann sich dabei Kooperationen auf unterschiedlicher Ebene vorstellen. Denkbar sei für sie zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit dem Gelsenkirchener Nabu (Naturschutzbund Deutschland) oder dem BUND NRW (Bund für Umwelt- und Naturschutz). Möglich sei aber auch, das Duisburger Modell nach Gelsenkirchen zu übertragen: Dort sind Ranger des Regionalverbandes Ruhr (RVR) unterwegs. Die speziell ausgebildeten und erfahrenen Naturschutz-Aufseher sollen in Schutzgebieten und an den neuralgischen Punkten im Stadtgebiet präsent sein. „Sie informieren die Menschen vor Ort über den Schutz von Flora und Fauna und vermitteln darüber hinaus zwischen den unterschiedlichen Interessensgruppen“, erläutert Susanne Cichos.