Öffnung des Zoos
Aufgrund der aktuellen Entwicklung in der Corona-Krise und um der weiteren Ausbreitung der Pandemie entgegenzuwirken wurde die Zoom Erlebniswelt am 14. März geschlossen. „Das war richtig und wichtig“, sagt Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP. Allerdings hätten die meisten Menschen in Gelsenkirchen in den vergangenen Wochen beeindruckend bewiesen, dass sie „social distancing“ können, akzeptieren und leben. „Von daher plädiere ich dafür, die Zoom-Erlebniswelt möglichst zeitnah wieder zu eröffnen“, sagt Susanne Cichos.
Das bedeute nicht, dass man Besuchern das Fenster in die belebte Natur uneingeschränkt öffnen müsse. Ein Beispiel sei der Rostocker Zoo. Nach den Worten von Direktor Udo Nagel arbeite man dort an einem Konzept, das die schrittweise Wiedereröffnung ermöglicht. So könnte das Primatenhaus erst einmal ausgenommen bleiben, denn im dortigen Tropenhaus sei es zu beengt.
Klar sei, dass man die Sperrung von Corona-Hotspots beibehalten müsse. „Indoorspielplatz, Goldwaschspielplatz und Gastronomie sollten in der Zoom-Erlebniswelt zunächst geschlossen bleiben“, sagt Susanne Cichos. Gleiches gelte unter anderem auch für die „Bering-Straße“, den neun Meter langen Glastunnel im Seelöwenbecken.
Zudem könne man über eine Begrenzung der Besucherzahlen nachdenken, nur so viele Menschen reinlassen, die sich in der weitläufigen Anlage gut aus dem Weg gehen könnten.
Umweltbildung und Erholung: „Wo anders kann man so viele Tiere kennen, verstehen und schützen lernen?“, fragt Cichos. Für sie bilde gerade in Zeiten der häuslichen Quarantäne, nach Wochen zwischen Spielekonsole, PC und Internet, ein Ausflug in den Zoo ein wunderbare Alternative zur langsam aber stetig aufkommenden Langeweile, die manche Familie an die Grenze ihrer psychischen Belastbarkeit führe.
Für die Zoom-Erlebniswelt wäre eine Öffnung ebenfalls ein Gewinn. „Sparen können Zoos in Zeiten von Corona nicht“, sagt Cichos. Denn Eisbär, Giraffe & Co brauchen weiter ihr tägliches Futter.
Die Schließung im Frühjahr ist für die Zoos fatal. Denn gerade die ersten warmen Tage rund um Ostern lockten in den vergangenen Jahren mehr Besucher als im Jahresdurchschnitt in die Zoom-Erlebniswelt. Durchschnittlich 2300 Besucher lösten 2019 an den Zoom-Kassen täglich eine Eintrittskarte. Trotzdem konnte der Gelsenkirchener Zoo nicht gewinnbringend arbeiten. Die Gelsenkirchener Stadtwerke, die unter anderem die Zoom-Erlebniswelt betreiben, weisen für 2018 einen Fehlbetrag von 965 000 Euro in ihrer Bilanz aus.
Zwischenzeitlich fordert der Verband der Zoologischen Gärten für die 56 in ihm organisierten deutschen Zoos ein Soforthilfe-Programm in Höhe von 100 Millionen Euro. In einem Brief wandte sich Verbandschef Jörg Junhold, Zoodirektor in Leipzig, an Kanzlerin Angela Merkel und verwies auf die Notwendigkeit sofortiger Unterstützung. Nach Junholds Worten arbeiten Zoos derzeit ohne Einnahmen, aber mit gleichbleibend hohen Ausgaben weiter. Ein einzelner Zoo müsse in der aktuellen Krise einen wöchentlichen Umsatzverlust von etwa einer halben Million Euro verkraften.
„Aus diesen Gründen fordere ich eine möglichst schnelle Wiedereröffnung der Zoom-Erlebniswelt“, so Susanne Cichos abschließend.
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