Neuigkeiten vom innovativen upBus für Gelsenkirchen

Pressemitteilung

Am Montag trafen sich die beiden stellvertretenden Kreisvorsitzenden der FDP Susanne Cichos und Christoph Klug mit Tobias Meinert. Der gebürtige Gladbecker arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Strukturmechanik und Leichtbau von Professor Kai-Uwe Schröder an der RWTH Aachen. Dort wird der upBUS entwickelt. Meinert war nach Gelsenkirchen gekommen, um sich mögliche Trassenführungen für die innovative Seilbahn anzuschauen.

„Ich bin nach wie vor begeistert von dem Projekt“, sagt Susanne Cichos nach dem Treffen. Denn für die Stadt Gelsenkirchen wäre es ein enormer Image-Gewinn sowie eine nachhaltige Investition in die Zukunft des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV), wenn man dieses Pilotprojekt hier realisieren könnte.

Zwei Streckenverläufe, die die FDP bei einer Stadtrundfahrt herausgearbeitet hat, könnte sich der Wissenschaftler Meinert vorstellen: Die erste führt vom Nordsternpark über die Grothusstraße bis zum MiR. Von dort aus geht es mit autonom fahrenden, Co2-neutralen Bussen weiter in Richtung Hauptbahnhof. Alternativ dazu wäre eine Streckenführung entlang der Emscher denkbar. Start- oder Endpunkt wäre ebenfalls das Schloss Horst und der Nordsternpark. Hier könnte die Tour über Graf Bismarck, die Zoom-Erlebniswelt bis zum Berger Feld führen.

Die Gondeln würden dabei alle 30 Sekunden fahren. „Innerhalb einer Stunde könnten 6000 Passagiere transportiert werden“, so Cichos. Das sei allerdings auch die Kapazitätsgrenze. Die Gäste schweben in einer Geschwindigkeit von 30 Kilometer die Stunde über die Stadt.

Natürlich ist das gesamte System ausbaufähig. Für die Zukunft kann sich Meinert vorstellen, dass die autonom fahrenden Busse auch in die Stadtteile ausschwirren. Über eine App könnten Nutzer die Fahrzeuge sozusagen On-Demand bestellen und sich zu anderen Knotenpunkten transportieren lassen. „So könnte man die CO2- und Feinstaubbelastung in Gelsenkirchen reduzieren“, ist Cichos überzeugt.

Mit der Etablierung eines solchen Projektes könnten wir Touristen nach GE locken und darüber hinaus mit geschickt zusammengestellten Besichtigungsprogrammen Synergie-Effekte erzielen. Wie wäre es mit einem Kombiticket „Seilbahnfahrt und MiR-Besuch“ oder „Seilbahnfahrt und Arena-Besichtigung“, um nur kleine Denkansätze zu geben.

Zu eruieren wäre zudem, ob der oder zumindest ein Teil des Lastentransports auch über die Seilbahn abgewickelt werden könnte. Stichwort: Der Pakettransport kommt aus der Luft.

In Punkto Finanzierung bleibt Meinert bei seinen Aussagen aus dem Januar: Bei einem Modellprojekt gibt es Fördergelder und Finanzierungsmöglichkeiten durch das Land und den Bund. Zudem könnte man Werbeflächen auf den Waggons anbringen, die zusätzliche Einnahmen generieren. Und: Die europäische Raumfahrtbehörde ESA könnte die Hälfte der Kosten für den Aufbau einer Strecke übernehmen. „Dies würde insbesondere für Städte sehr interessant sein, da die Kosten für die Stadt so deutlich niedrig wären“, so Meinert.

Meinert geht von deutlich geringeren Baukosten im Vergleich zu einem Ausbau von weiteren Straßenbahnstrecken aus. Generell liegen die Kosten von Seilbahnen bei etwa einem Drittel, im Vergleich zu U-Bahnen sogar nur ungefähr bei einem Zehntel. „Zumal der Aufwand für Betrieb und Wartung ebenfalls gering ausfällt und für den Bau nur recht wenig Platz benötigt wird“, sagt Tobias Meinert. Hinzu kommt, dass die Bauzeit im Vergleich zu Straßenbahn und U-Bahn mit durchschnittlich einem Jahr sehr gering ausfällt.

Die FDP wird die Idee mit der RWTH Aachen weiter entwickeln. Für sie ist es zudem erstrebenswert, einen upBUS in den Kanon der bestehen ÖPNV-Angebote einzugliedern. „Wir wollen nicht in Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV gehen“, sagt Klug. Schließlich wäre ein upBUS ein Prestigeobjekt nicht nur für die Stadt Gelsenkirchen, sondern sicher auch für Bogestra, Vestische und VRR. „Lasst uns doch endlich mal wieder Vorreiter sein“, fordert Susanne Cichos.