FDP wählt Team für die Kommunalwahl
Am Dienstag, den 9. Juni wählten die Freien Demokraten im Schürenkamp, im Herzen Gelsenkirchens ihre Kandidaten für die Kommunalwahl. OB-Kandidatin Susanne Cichos wird die Freien Demokraten auch als Spitzenkandidatin auf der Ratsreserveliste anführen.
„Gelsenkirchen muss zur Chancenstadt werden! Hier wurde die Strukturreform verschlafen! Wir brauchen einen Neuanfang!“ Kämpferisch und mutig formulierte Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, ihre Ziele für ihre Heimatstadt Gelsenkirchen. Von den stimmberechtigten Mitgliedern erhielt sie am Dienstagabend nicht nur 95 Prozent der Stimmen, sondern ganz viel Beifall.
Welche Ziele Susanne Cichos verfolgt, wohin ihre FDP will, das formulierte sie in ihrer engagierten Rede. Dem Namen ihrer Partei verpflichtet, machte sie zunächst klar, was ihr besonders am Herzen liegt: „sozial und liberal“ zu sein, „stets dem Prinzip Freiheit verpflichtet“. Fraktionszwang, ein seit Jahrzehnten profanes Mittel, um die Macht im Rat zu halten, liegt ihr fern. „Ich nehme mir die Freiheit, meine Meinung zu sagen, auch wenn sie nicht immer im Mainstream der öffentlichen Meinung oder Parteimeinung liegt“, ermuntert sie ihre politischen Mitstreiter.
Die alten ungelösten Probleme des Strukturwandels und die neuen Herausforderungen der Corona-Krise will die FDP angehen. „Wir können die kalte Asche abstreifen und wieder tausend Feuer entzünden“, ist sie überzeugt.
Wie das konkret aussehen soll, hat sie auch verraten. „Unsere Topthemen sind Bildung und Wirtschaft“. Für die Kitas fordert die FDP im Interesse der Vereinbarkeit von Familie und Beruf mehr Flexibilität bei den Betreuungs- und Öffnungszeiten. Die Schullandschaft der Vielfalt muss bleiben. „Wir wollen nicht die eine Schule für alle, sondern die richtige Schule für jeden“. Und mit Blick auf die Corona-Folgen: In die Schulen gehöre neben dem ABC auch WLAN. Homeschooling sei mehr als Technik. Dafür seien moderne pädagogische Konzepte nötig.
Als Partei des Mittelstands will die FDP die Zusammenarbeit zwischen Schule, Westfälische Hochschule und Wirtschaft ausbauen. „Wir wollen die Digitalisierung vorantreiben und Gelsenkirchen zum Start-Up-Paradies ausbauen“.
„Wir werden die Innenstadt beleben“, verkündet sie. Dazu sollen Bagatellgebühren langfristig abgeschafft und eine moderne Gestaltungssatzung umgesetzt werden. Der UpBus soll in Gelsenkirchen erprobt werden, eine modernes Parkkonzept, ein umweltfreundliches Verkehrskonzept und ein intelligentes Baustellen-Management entwickelt werden.
„Wir haben zahlreiche Projekte für Klimaschutz und Umweltschutz in unserem Programm, ebenso für Gleichstellung der Geschlechter und für Inklusion, zur Gesundheitspolitik, für Sport und Kultur“. Mit einem Künstlermonat will die FDP Kulturschaffenden eine kostenlose Plattform gemeinsam mit den Gastronomen bieten.
Auch die Bekämpfung der Clan-Kriminalität und der Poserszene sind Schwerpunkte der Liberalen.
Auf die Ratsreserveliste wurden anschließend mit großer Mehrheit Christoph Klug und Ralf Robert Hundt auf Platz 2 und 4, der Vorsitzende der Jungen Liberalen Fabian Urbeinczyk auf Platz 3 und Anne Schürmann auf Platz 5 gewählt.
Die abschließende Diskussion des Wahlprogrammes zeigt die Freude der Freien Demokraten an der Gestaltung Gelsenkirchens. Fast 2 Stunden wurde diskutiert und viele gute Ideen noch in das Programm aufgenommen.