FDP macht Vorschläge zur Belebung der Innenstadt

Aus für Saturn in Buer: Susanne Cichos und Anne Schürmann entwickeln kreative Ideen

Eine städtebauliche Aufbruchstimmung fordern Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, und Anne Schürmann, für die FDP Mitglied in der Bezirksvertretung Nord. „Das drohende Aus von Saturn und die Schließung der Pieper-Filiale an der Blindestraße haben mich schockiert“, sagt Anne Schürmann. „Die Corona-Krise beschleunigt das Sterben in der Innenstadt“, ist Susanne Cichos überzeugt und möchte möglichst zeitnah einen runden Tisch initiieren, an dem Vertreter aus Unternehmen, Vermieter, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, kreative Ideen entwickeln.
„Ziel muss es sein, einen einzigartigen Mix aus Einzelhandel, Gastronomie, kulturellen und eventuell sogar sportlichen Einrichtungen zu etablieren“, so Cichos. Damit mehr Menschen es wieder „cool“ finden, in die Innenstadt zu kommen.
Erste Vorschläge hat die FDP bereits. „Wir müssen mehr Kultur in die Innenstadt bringen - von der Außenskulptur, die die City in ein begehbares Museum verwandelt bis zur Kleinbühne“, sagt Anne Schürmann.
Vorstellbar ist für die FDP auch ein Multi-Kulti-Künstlerhaus nach dem Vorbild des Essener Unperfekthauses. In einem solchen Haus, das in Gebäuden wie der alten Post, dem ehemaligen Finanzamt oder neben der Schauburg eine neue Heimat finden könnte, sollten sich kreative Start-Ups und Künstler ansiedeln und mit Workshops, Seminaren und Vorträgen Menschen in die Innenstadt locken.  
„Das Erlebnis Innenstadt muss im Fokus unserer Überlegungen stehen“, sagt Anne Schürmann. Natürlich sei es erstrebenswert, einen Publikumsmagneten wie Saturn auch zukünftig in Buer zu halten. Sollte sich aber herausstellen, dass die Verhandlungen scheitern, muss man frühzeitig über Alternativen diskutieren. Man könnte doch darüber nachdenken, ob man in einer Immobilie wie Saturn mit seiner Passage nicht einen Themenschwerpunkt etablieren kann. Nach dem Shop-in-Shop-Prinzip könnten zum Beispiel mehrere Sportartikel-Hersteller ihr Sortiment vorstellen und verkaufen. Parallel sollte ein Investor eine Art Indoor-Sportanlage bauen - eine Kletterwand, eine Skater-Bahn, oder/ und einen Tauchpool - der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.  Ein solches Projekt wäre eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten und für Gelsenkirchen ein Alleinstellungsmerkmal. Besucher könnten vor dem Kauf das Equipment testen oder kommen „just for fun“, um ihr Hobby auszuleben.

Denkbar wäre für die FDP auch ein großes Outdoor-Wohnzimmer nach dem Vorbild in St. Gallen: Die sogenannte Stadtlounge verwandelt dort eine Einkaufsstraße seit 2005 in eine rund um die Uhr zugängliche Spiel-, Relax- und Business-Oase. Wie in einer Lounge breitet sich ein roter Teppich aus Kunststoffgranulat aus, darüber hängen schwebende Leuchtkörper, die das Quartier in unterschiedliche, dezent wechselnde Lichtstimmungen tauchen.

„In Zukunft müssen wir zudem darauf achten, dass die Architektur bei öffentlichen Gebäuden innovativ und herausragend ist“, fordert Susanne Cichos. „Wir brauchen positive, stadtbildprägende Ensembles und weniger eine verfehlte Architektur wie das blaue Kundencenter am Busbahnhof in Buer“, sagt Susanne Cichos. Und regt abschließend an, mit der Fachhochschule über ein gemeinsames Projekt nachzudenken: Erstsemester könnten in ihrer Einführungswoche, also zu einem Zeitpunkt, wenn sie mit frischen und unverbrauchten Eindrücken die Stadt betrachten, ein Idealbild ihrer Stadt der Zukunft am Beispiel Gelsenkirchens kreieren.