FDP fordert Architekturwettbewerb bei Schulneubauten
OB-Kandidatin Susanne Cichos befürchtet einen Qualitätsverlust und fordert innovative Konzepte für die drei geplanten Grundschulen.
Mit Unverständnis reagiert Susanne Cichos, Oberbürgermeister-Kandidatin der FDP, auf den Vorschlag der Verwaltung, drei 4-zügige Grundschulen ohne öffentliche Ausschreibung zu realisieren und lediglich die Gelsenkirchener Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mbH (GGW) mit in die Planungen einzubeziehen.
„Ich begrüße den Schulneubau sehr, mir fehlt allerdings ein klarer Qualitätswettbewerb“, sagt Susanne Cichos. Schulbauten, die über Jahrzehnte das Bild eines Stadtteiles prägen, sollten innovativ, gestalterisch interessant, zukunftsorientiert, kurz: ein Eyecatcher sein. „Gelsenkirchen braucht neue Leuchtfeuer“. Und Kinder brauchten eine inspirierende Lernumgebung. „Das ist nicht nur für den Nachwuchs wichtig, sondern auch für die Lehrenden“. Vor dem Hintergrund, dass Gelsenkirchen kaum Grundschullehrer findet, wäre eine attraktive Schulgestaltung ein erster Schritt, neue Lehrkräfte zu gewinnen. Mit schlichten Bauten in „modularer Typenbauweise“ werde man keine Menschen begeistern und keinen Wettbewerb gewinnen.
„Zudem stellt sich mir die Frage, was eine gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft dazu qualifiziert, Schulen zu bauen“, sagt Cichos. Allein der Name definiere klar die Aufgabe der GGW. Denn sowohl bei den bunten Kitas als auch der blauen Wartehalle am Busbahnhof Buer habe die GGW in der Vergangenheit nicht bewiesen, dass sie außergewöhnliche architektonische Visionen verfolge.
„Auch wenn die Zeit drängt, wie die Verwaltung es anmahnt, ist mir ein kurzfristiges Provisorium lieber, wenn am Ende ein nachhaltiges Konzept steht“, so Cichos.
„Ich hoffe, dass sich die im Rat vertretenden Fraktionen für Qualität und ein inspirierendes Lernumfeld für unsere Kinder aussprechen und diesem Verwaltungsvorschlag in der nächsten Sitzung im Juni eine Abfuhr erteilen“, so Cichos abschließend.