Diskussion um Eigenheimen-Verbot ist realitätsfern und bizarr
„Die Grünen wollen mit der Aussage von Anton Hofreiter den Menschen ihren Traum vom Eigenheim, des Deutschen liebste Wohnform, madig machen,“ sagt Ralf Robert Hundt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP und Mitglied des Stadtplanungsausschusses. „Schwierig“, meint Hundt, schließlich hätten in einer Wohnraum-Studie des Portals Interhyp 2019 rund 63 Prozent der Befragten den Wunsch, in einem eigenen Häuschen mit Garten zu wohnen, geäußert.
Für Hundt wäre ein Verbot realitätsfern, ließe fast sozialistische Erinnerungen aufkeimen. „Es passt in den Kanon der Verbots-Diskussionen um Tempolimit, Fahrverboten, Veggie-Day in Kantinen, Benzinpreiserhöhungen und Flugverboten“, so Hundt. Das Individuum werde der Gesellschaft untergeordnet.
„Wohnträume werden hier hier ökologischen Interessen entgegengesetzt“, sagt Hundt. Wobei das verwerflich sei. Hundt zitiert Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB): „Wer heute neu baut, baut nachhaltig nach hohen Standards in Sachen Energieeffizienz. Der Neubau ist das Musterbeispiel dafür, wie klimagerechtes Bauen und Wohnen aussehen kann.“
Gerade während der Corona-Pandemie, wo die Schwierigkeiten des Zusammenlebens mit Homeoffice, fehlender Kitabetreuung und geschlossenen Schulen proportional zur Wohnungsgröße nachweislich abgenommen habe, wo Politik nicht müde wird, die Menschen aufzufordern, sich in ihren vier Wänden einzuschließen, hält Hundt diese Diskussion für bizarr.
Hinzu komme der Aspekt der Rentenabsicherung. „Auch In Gelsenkirchen steigen derzeit die Mieten. Das veranlasst viele Menschen lieber zu kaufen als zu mieten. Noch nie war die Nachfrage nach Einfamilienhäuser so groß wie aktuell“, sagt er. Die Politik sollte den Menschen lieber den Weg zum Wohneigentum ebnen und somit ermöglichen, sich Wohlstand im Alter zu sichern.